30. März 1866

Ein Kreuz für das neue Vereinsgelände

Bis ins Jahr 1866 versammelte man sich an der sogenannten Vogelrute, wo heute die Vorpforte und der Alte Burgweg aufeinander treffen. Der Name Vogelrute ist auf das Königsschießen zurückzuführen, für das man einen hölzernen Vogel auf eine Stange montierte und so eine Vogelrute herstellte, ein Vorläufer des heutigen Hochstandes.

Im Jahr 1865 konnte ein abgelegenes Grundstück an der Brüggener Straße (die damals noch "Auf dem Graben" hieß) erworben werden. Für 250 Taler (750 DM) wechselte unser heutiges Vereinsgelände den Besitzer. Den ehemaligen Eigentümern, Familie Bulich (Pingsheim) wurde der Kaufpreis bis ins Jahr 1871 in Raten bezahlt. Die Finanzierung erfolgte neben großzügigen Spenden der Mitglieder iinsbesondere durch einen Kredit in Höhe von 100 Talern durch die "Wohltäterin" Anna Maria Bulig (Köln). 14 Jahre später schenkte sie dieses Darlehen der Bruderschaft.

Lageplan des Vereinsgeländes
Kreuz an der Südseite des Vereinsgeländes
links: Ein alter Lageplan mit dem neu erworbenen Vereinsgelände / rechts: Das Kreuz auf dem Vereinsgelände; Foto: Michal Dünnwald

Am Karfreitag, den 30.03.1866 wurde zum Zeichen des christlichen Glaubens auf dem neuerworbenen Grundstück ein Kreuz errichtet, welches sich heute an der Südseite des Vereinshauses befindet. Das Kreuz wurde vom Kölner Bildhauer Liddau geschaffen. Auf der Rückseite ist folgendes eingemeißelt:

"Errichtet am Charfreitag, den 30. März 1866 unter dem Vorstand A. Müller, Peter Welter, A. Frings, Joh. Robens, Eng. Brück, Bernh. Inden, Ambr. Kalscheuer, Joh. Flohr (Präsident)."

Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes

Nun also hatte die Bruderschaft ihren neuen Festplatz auf dem nur wenige Jahre später unter tatkräftiger Mithilfe der Mitglieder ein Vereinshaus gebaut werden sollte.

Luftaufnahme Vereinsgelände St. Seb. Bruderschaft Gymnich 1139 e.V.
Luftaufnahme des Vereinsgeländes (2018); Foto: Thomas Kalscheuer